Über mich

Ich zeichne seitdem ich 10 bin. Ich hatte es einfach geliebt. Das ist das einzige, was ich dazu zu sagen habe. Ich kann aber ausführlich beschreiben, wie alles begann. Ich erinnere mich sehr gut daran, was dazu geführt hat, dass ich zeichne. Hier kommt meine Geschichte:

Mit 10 Jahren habe ich eine Frau gesehen, wie sie an einem Ölgemälde malte. Ich habe mir genau angeschaut, wie das Bild gemacht wurde. Es war ein See mit Segelschiffen. Sie hat mit Bleistift das Bild vorgezeichnet und anschließend mit den entsprechenden Farben ausgemalt. Das erinnerte mich an die Methode “Malen nach Zahlen”. Das sah so einfach aus, dass ich sofort dachte: “Das kannst Du auch!”. So beschloss ich sofort mit einem Ölgemälde zu starten. Ich hatte die Vorstellung, dass ich das genauso gut kann und das ohne einer langjährige Ausbildung. So ein großes Selbstvertrauen hatte ich damals als 10 jähriger Junge.

Ich beschloss ein Selbstporträt von mir zu malen. Als Baby war ich Reklamebaby für Babynahrung. Mein Foto war damals auf einer Packung für Babybrei zu sehen. Als 10 jährige Junge hat mich diese Tatsache mächtig stolz gemacht. Ich fing an dieses Bild mit Bleistift vorzuzeichnen.

Nach zwei Versuche hinter mir hatte, sah ich dass es doch nicht so einfach war. Stundenlang zeichnete ich mein Babygesicht und es wollte nicht gelingen. Ich glaube mich erinnern zu können, dass ich sogar geweint habe. Wütend habe ich die erste und die zweite Zeichnung zerrissen. Gott sei Dank gab ich nicht auf und war mit der dritten Zeichnung einigermaßen zufrieden.

Jetzt wollte ich die Felder im Bild mit Ölfarben ausmalen. Ich habe zunächst die Zeichnung meinem Vater gezeigt und gesagt was ich gedenke als Nächstes zu machen. Die Zeichnung hat ihm so sehr gefallen, dass er mir mitgeteilt hat, ich solle nichts weiter machen. “Warum willst Du die Zeichnung ruinieren?” hat er gesagt. Das hat mich überzeugt und habe das Bild nicht ausgemalt. Das ist der wahre Grund warum ich Jahrzehnte nur gezeichnet habe. Ich genoss die Bewunderung meiner Eltern so sehr dass ich daraufhin viel gezeichnet habe. Meine bevorzugten Motive waren Tiere, die ich aus einem Tierlexikon abzeichnete. Ja so fing alles an.

Mittlerweile male ich auch. Beim Malen oder Zeichnen kann die Welt um mich herum zusammenbrechen. Ich fokussiere mich auf das Bild. Ich vergesse alle Nöte und Sorgen die der Alltag mit sich bringt. Wenn ein Werk fertig ist, habe ich meine Spuren hinterlassen. Es fühlt sich an, als wenn man was für die Ewigkeit geschaffen hat. Ein Ausdruck der ewig anhält.

Meine erste Bleistiftzeichnung

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Thema von Anders Norén